Die drei wichtigsten Entscheidungen bei einem Neubau

Wer baut, hat vor allem eine Aufgabe: Entscheidungen treffen! Dabei sind in diesem Fall nicht die Fragen nach der Wandfarbe oder den Gardinen gemeint. Es geht um die grundlegenden Entscheidungen auf dem Weg zu einem Neubau, die über Wohl und Wehe Ihres Projekts entscheiden können. Damit alles gelingt, haben wir für Sie die drei wichtigsten Entscheidungen zusammengetragen, die Sie auf dem Weg zu Ihrem Traumhaus treffen müssen. Denn Fakt ist: Egal, wie viele Experten, Fachleute, Freunde, Bekannte oder Verwandte sie um Meinungen und Expertisen bitten, am Ende müssen Sie sich entscheiden.

Planung

Bauen oder Kaufen?

Ganz am Anfang steht die Gretchenfrage: Was ist besser? Bauen oder Kaufen? Eine pauschale Antwort kann es bei dieser Frage nicht geben. Denn es kommt auf viele Faktoren an. Dazu zählen unter anderem die persönlichen Träume und Wünsche, die geplante Nutzung der Immobilie, die Lage am Immobilienmarkt und vieles mehr. Fakt ist aber: Beim Neubau haben Eigentümer alle Freiheiten in punkto Gestaltung. Sie können sich selbst verwirklichen und das Haus exakt so planen, wie Sie es sich vorstellen. Hier bildet lediglich das Budget aus Eigenkapital und der Finanzierung eine natürliche Grenze. Auch bei der Wahl des Standorts, sofern ausreichend Bauplätze zur Verfügung stehen, sind Sie vollkommen frei. Bauen heißt also: Freiheit!

Planung

Selbst bauen, mit einem Bauträger oder mit einem Generalunternehmer?

Ist die Entscheidung zum Bauen gefallen, stehen Sie vor der nächsten Frage: Selbst bauen oder einen Bauträger bzw. einen Generalunternehmer beauftragen? Wie überall im Leben, hat beides seine Vor- und Nachteile.

Wenn Sie bereits über einen Bauplatz verfügen, oder zumindest einen solchen in Aussicht haben, und Eigenleistungen bei der Entstehung Ihres Hauses einbringen möchten, ist selbst zu bauen aller Wahrscheinlichkeit nach für Sie die bessere Variante. Hier haben Sie als Bauherr von der Planung bis zum letzten Pinselstrich alles selbst in der Hand. Ihre Aufgaben als Bauherr umfassen zunächst die Suche und die Beauftragung eines Architekten für die Erstellung eines Bauplans. Im weiteren Verlauf sind Angebote für die Ausführung einzuholen, zu vergleichen und auszuwählen. Während der Bauphase ist es ratsam für den Bauherren, die Arbeiten der einzelnen Gewerke zu kontrollieren. Jetzt sind außerdem gegebenenfalls die Eigenleistungen zu erbringen. Zusammengefasst liegen die Vorteile beim selbst Bauen darin, alles selbst in der Hand zu haben und durch Eigenleistungen Geld zu sparen. Auf der anderen Seite erfordert diese Form des Neubaus einen enormen Einsatz in Sachen Zeit und Nerven. Zudem trägt der Bauherr alle Risiken schon in der Bauphase. Um hier die Sicherheit zu erhöhen, können Bauherren separat eine Baubegleitung durch einen Architekten oder einen Bauingenieur in Auftrag geben. Werden Eigenleistungen erbracht, steht der Bauherr in diesen Bereichen bei Fehlern selbst in der Pflicht. Unter Umständen kann die Kombination aus Eigenleistungen und Fremdfirmen am Ende zu Problemen bei der Durchsetzung etwaiger Gewährleistungsansprüche führen.

Eigenleistung oder Einzelvergabe?

Wenn Sie ohne Bauträger oder Generalunternehmer ein Haus errichten möchten, stellt sich die Frage: Selbst anpacken oder Firmen beauftragen? Neben den eigenen Fähigkeiten in Sachen Bau ist die Beantwortung dieser Frage vor allem von einem Faktor abhängig: von der Zeit, die Ihnen für die Ausführung der Arbeiten zur Verfügung steht. Dazu spielt auch das Budget eine Rolle.

Sicher ist es ein erhabenes Gefühl, in einem Haus zu wohnen, in dem Sie jeden Stein selbst in der Hand hatten. Denn nichts ist so erfüllend wie eine eigene Leistung. Dazu lässt sich mit der eigenen Arbeitskraft Geld sparen. Dennoch sollten Bauherren vorab wissen, worauf sie sich mit Eigenleistungen bei einem Hausbau einlassen. Denn Eigenleistungen kosten viel Zeit, Schweiß und oft auch Nerven. Wenn Sie Eigenleistungen in Betracht ziehen, sollten Sie unbedingt ehrlich zu sich selbst und realistisch sein. Welche Arbeiten beherrschen Sie tatsächlich bzw. welche trauen Sie sich wirklich zu? Dieser Punkt ist ganz entscheidend. Denn passieren Ihnen im Bereich der Eigenleistungen Fehler, stehen Sie selbst dafür gerade. Der zweite wichtige Faktor ist die Zeit. Der Bau eines kompletten Hauses verschlingt mehrere hundert oder sogar tausende Arbeitsstunden. Hierbei ist zu beachten, dass Laien für gewisse Tätigkeiten in der Regel deutlich mehr Zeit benötigen als Profis. Sie müssen sich also die Frage beantworten: Steht mir neben Arbeit, persönlichen Terminen und gegebenenfalls Familie, Freunden und Freizeit genügend Zeit zur Verfügung, um die Eigenleistungen in einem adäquaten Zeitraum fertigzustellen? Denn wenn es bei den Eigenleistungen stockt, kann dies zum Beispiel zu Verzögerungen bei beauftragten Gewerken führen. Und in diesem Zusammenhang ist ein weiterer Punkt nicht zu unterschätzen: Irgendwann kommen Sie an den Punkt, an dem Sie endlich fertig werden möchten oder sogar fertig werden müssen. Spätestens dann steigt die körperliche und die psychische Belastung in einen bedenklichen Bereich.